Design-Leiter
Die dänische Designleiter ist ein Modell, das die unterschiedliche Nutzung von Design in Unternehmen und Organisationen beschreibt. Es wurde vom Dänischen Designzentrum entwickelt und veranschaulicht, in welchem Maße Design strategisch eingesetzt wird.
Das Modell besteht aus mehreren Stufen, die die Entwicklung eines Unternehmens von der reinen Vernachlässigung von Design bis hin zu dessen Integration als nationales Wettbewerbsinstrument beschreiben.
Die 6 Stufen der Dänischen Design-Leiter:
STUFE 1:
Kein Design
Auf der untersten Stufe spielt Design keine Rolle. Unternehmen setzen es nicht systematisch ein und betrachten es nicht als geschäftsrelevanten Faktor.
STUFE 2:
Design als Styling
Design wird hauptsächlich zur optischen Gestaltung und Veredelung von Produkten eingesetzt. Der Fokus liegt auf der ästhetischen Aufwertung, nicht jedoch auf einer tiefergehenden strategischen Nutzung.
STUFE 3:
Design als Innovationsprozess
Unternehmen erkennen Design als wesentliches Element im Innovationsprozess an. Es wird genutzt, um Produkte, Dienstleistungen oder Prozesse zu verbessern und weiterzuentwickeln.
STUFE 4:
Design als Unternehmensstrategie
Design ist fest in die Unternehmensstrategie integriert und beeinflusst wesentliche geschäftliche Entscheidungen. Es trägt zur Markenbildung, Kundenbindung und langfristigen Wettbewerbsfähigkeit bei.
STUFE 5:
Design als Organisationstransformation
Design wird genutzt, um gesamte Organisationsstrukturen und Geschäftsmodelle neu zu gestalten. Unternehmen setzen Design als Werkzeug ein, um interne Prozesse und die strategische Ausrichtung zu optimieren.
STUFE 6:
Design als nationale Wettbewerbsstrategie
Auf der höchsten Stufe wird Design nicht nur unternehmensintern genutzt, sondern als wirtschaftliches Instrument auf nationaler Ebene betrachtet. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Transformation ganzer Branchen und wird gezielt zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit eingesetzt.
Beispiel Dänemark:
Ein herausragendes Beispiel ist Dänemarks Fokussierung auf Design als wirtschaftliches Alleinstellungsmerkmal. Durch gezielte Förderung von Design in Bildung, Industrie und Politik hat sich das Land als weltweit führend in Bereichen wie nachhaltigem Produktdesign und urbaner Architektur etabliert. Initiativen wie die Copenhagen Design Week und staatliche Investitionen in Designzentren helfen dänischen Unternehmen, durch innovatives Design internationale Märkte zu erobern.
Beispiel Deutschland:
Ein passendes Beispiel für Deutschland wäre die „Industrie 4.0“-Initiative, die Design als Teil einer nationalen Wettbewerbsstrategie nutzt. Deutschland hat gezielt seine industrielle Basis mit innovativen Designlösungen und Technologien transformiert, um weltweit wettbewerbsfähig zu bleiben. Insbesondere im Bereich der Automobilindustrie und Maschinenbau sind Design und Technologie miteinander verknüpft, um Produkte funktional, nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten. Die deutsche Industrie hat in diesem Zusammenhang nicht nur auf technologische Innovation gesetzt, sondern auch auf ästhetische Gestaltung und Benutzerfreundlichkeit, um internationale Märkte zu dominieren.
Zusätzlich spielt das Design als Teil des „Made in Germany“-Stempels eine zentrale Rolle, was durch Initiativen wie die Berlin Design Week und Investitionen in Designzentren und Forschungsnetzwerke weiter gestärkt wird. Hier wird Design als strategisches Werkzeug genutzt, um die deutsche Exportwirtschaft und das Image von „Made in Germany“ weiter zu fördern.
Zusammengefasst:
Die Dänische Designleiter hilft Unternehmen dabei, ihren aktuellen Designreifegrad zu bestimmen und zeigt Potenziale zur Weiterentwicklung auf.
Unternehmen, die Design strategisch einsetzen, können nicht nur ihre Produkte und Dienstleistungen verbessern, sondern auch ihre Marktposition nachhaltig stärken.
In Dänemark dient das Modell als Orientierungshilfe für Unternehmen und politische Entscheidungsträger, um Design gezielt als Innovationsmotor einzusetzen. Auch international wird die Designleiter zunehmend als wertvolles Instrument zur Bewertung und Optimierung von Designprozessen genutzt.